Was ist ein VPN?

Ein VPN ist eine Technologie, mit der Nutzer eine sichere und private Verbindung über das Internet herstellen können. Die Abkürzung VPN steht für Virtual Private Network, also „virtuelles privates Netzwerk“. Es fungiert als eine Art verschlüsselter Tunnel zwischen dem Nutzergerät und einem Server, der von einem VPN-Anbieter betrieben wird. VPNs sind für kleine und mittlere Unternehmen von großem Nutzen, da sie die Sicherheit erhöhen, den Zugriff auf geografisch beschränkte Inhalte ermöglichen und die Privatsphäre schützen.

Wie funktioniert ein VPN?

Wenn Sie eine Verbindung zu einem virtuellen privaten Netzwerk herstellen, wird Ihr Datenverkehr durch einen sicheren Tunnel geleitet, der von Ihrem Gerät zum VPN-Server verläuft. Dieser Tunnel wird durch VPN-Protokolle wie zum Beispiel OpenVPN, L2TP/IPSec oder IKEv2 geschützt. Dadurch wird sichergestellt, dass niemand Ihre Daten abfangen oder einsehen kann, selbst wenn Sie ein öffentliches Wi-Fi-Netzwerk nutzen.

Sobald Ihre Daten den VPN-Server erreichen, werden sie entschlüsselt und an ihr endgültiges Ziel im Internet weitergeleitet. Für Websites und Dienste, auf die Sie zugreifen, scheint es, als kämen die Anfragen direkt vom VPN-Server und nicht von Ihrem eigentlichen Standort. Dies ermöglicht es Ihnen, anonym zu surfen und Ihre IP-Adresse zu verbergen.

Vorteile eines VPNs

Die Verwendung eines Virtual Private Network bietet Vorteile für Unternehmen und Privatpersonen.

VPNs verschlüsseln den gesamten Datenverkehr zwischen Ihren Geräten und dem Internet. Dies schützt vertrauliche Geschäftsinformationen, Kundendaten und geistiges Eigentum vor Hackern, Cyberkriminellen und anderen Bedrohungen.

Durch die Verschleierung Ihrer IP-Adresse und die Verschlüsselung Ihres Datenverkehrs erschweren VPNs es Dritten, Ihre Online-Aktivitäten zu überwachen und zu verfolgen. Dies ist besonders wichtig für Unternehmen, die vertrauliche Informationen schützen müssen.

Mit einem virtuellen privaten Netzwerk können Mitarbeiter sicher auf das Firmennetzwerk und wichtige Ressourcen zugreifen, egal ob sie im Büro, zu Hause oder unterwegs sind. Dies fördert die Flexibilität und Produktivität in Zeiten der Remote-Arbeit.

Einige Inhalte und Dienste im Internet sind auf bestimmte Regionen beschränkt. Mit einem VPN können Sie Ihre virtuelle Position ändern und auf diese Inhalte zugreifen. Das kann vor allem für Unternehmen nützlich sein, die auf globale Ressourcen und Dienste zugreifen müssen.

Außerdem können Unternehmen Kosten sparen, weil sie teure dedizierte Leitungen ersetzen und stattdessen das öffentliche Internet für eine sichere Kommunikation zwischen Niederlassungen und Mitarbeitern nutzen können.

Nachteile eines VPNs

Da virtuelle private Netzwerke Ihren Datenverkehr verschlüsseln und über einen zusätzlichen Server leiten, kann dies dazu führen, dass sich die Internetgeschwindigkeit verlangsamt.

Es gibt zwar einige kostenlose VPN-Dienste, aber die besten und zuverlässigsten sind in der Regel kostenpflichtig. Das bedeutet, dass Unternehmen unter Umständen in einen hochwertigen VPN-Dienst investieren müssen, um die bestmögliche Sicherheit und Leistung zu gewährleisten. Dabei ist es wichtig, einen seriösen und vertrauenswürdigen Anbieter zu wählen, der keine Protokolle führt und Daten nicht an Dritte weitergibt.

Arten von VPNs

Wie bereits erwähnt sind virtuelle private Netzwerke vor allem für Unternehmen wichtig, um Daten und Informationen zu schützen. Man unterscheidet hauptsächlich drei Arten von virtuellen privaten Netzwerken:

  • End-to-Site VPN, auch Remote-Access-VPN genannt: Dies ist der häufigste Typ, bei dem ein einzelner Mitarbeiter eine sichere Verbindung zum Firmennetzwerk herstellt.
  • Site-to-Site VPN: Verbindet mehrere Büros oder Standorte über das Internet und ermöglicht eine nahtlose Kommunikation zwischen ihnen. Gut geeignet für Unternehmen mit mehreren Niederlassungen.
  • End-to-End VPN: Kommt zum Einsatz, wenn nur zwei Rechner miteinander verbunden werden sollen, wobei sich einer davon innerhalb und der andere außerhalb eines Netzwerkes befindet. Beide Rechner müssen dazu über einen entsprechenden VPN-Client verfügen. Die Verbindung kommt dann über ein Gateway zustande.

Welche Verschlüsselungsprotokolle gibt es?

  • OpenVPN: Open-Source-Protokoll, das sehr sicher und flexibel ist. Es verwendet die SSL/TLS-Verschlüsselung für den Schlüsselaustausch und Algorithmen wie AES oder ChaCha20 für die eigentliche Datenverschlüsselung.
  • IKEv2/IPSec: Schnelles und sicheres Protokoll, das häufig auf mobilen Geräten verwendet wird. Es kombiniert das Internet Key Exchange (IKE) Protokoll v2 für die Authentifizierung mit IPsec für die Verschlüsselung.
  • WireGuard: Relativ neues, schlankes und hocheffizientes VPN-Protokoll. Es verwendet moderne kryptografische Algorithmen und hat einen sehr kleinen Codebase, was die Sicherheit erhöht.
  • SSTP: Von Microsoft entwickeltes Protokoll, das auf SSL/TLS basiert. Es ist gut zum Umgehen von Firewalls geeignet.
  • L2TP/IPSec: Kombiniert L2TP für die Daten- und Adressverwaltung mit IPSec-Verschlüsselung. Gute Sicherheit aber langsamer als andere Protokolle.
  • PPTP: Früher weitverbreitet, gilt aber heute als unsicher und sollte vermieden werden.

Der VPN-Anbieter verwaltet die zur Verschlüsselung verwendeten Schlüssel. Bei der Verbindung mit dem VPN-Server findet ein sicherer Schlüsselaustausch statt, bei dem sich Server und Client auf einen gemeinsamen Sitzungsschlüssel einigen. Dieser wird dann zur Verschlüsselung und Entschlüsselung der Daten verwendet

Was muss ich bei der Auswahl eines VPN-Anbieters beachten?

Bei dem Einsatz eines VPNs geht es um den Schutz der Privatsphäre oder sensibler Firmendaten. Daher sollten Sie bei der Auswahl auf eine starke Verschlüsselung achten.

Als sicherste VPN-Verschlüsselung gelten derzeit OpenVPN und WireGuard in Kombination mit dem AES-256-Verschlüsselungsalgorithmus.

AES (Advanced Encryption Standard) ist eine symmetrische Blockverschlüsselung, die als Standard für die Verschlüsselung von Regierungsdaten in den USA gilt. Die Variante mit 256-Bit-Schlüsseln (AES-256) bietet ein extrem hohes Sicherheitsniveau und gilt als unknackbar.

OpenVPN und WireGuard implementieren beide eine sichere AES-256-Verschlüsselung. Die Kombination aus den sicheren Übertragungsprotokollen und der AES-Verschlüsselung sorgt für einen optimalen Schutz der übertragenen Daten.

Auch IKEv2/IPSec mit AES-256 bietet eine sehr hohe Sicherheit bei guter Geschwindigkeit. Es wird häufig auf Mobilgeräten eingesetzt.

Ihr VPN-Anbieter sollte keine Daten aufzeichnen oder an Dritte weitergeben. Auch der Serverstandort kann sicherheitsrelevant sein.

Damit Ihre Mitarbeiter performant arbeiten können, suchen Sie sich einen VPN-Dienst aus, der möglichst wenig die Internetgeschwindigkeit bremst.

Achten Sie auch darauf, dass das Virtual Private Network einen sogenannten Kill Switch anbietet. Dieser sorgt dafür, dass die Internetverbindung automatisch gekappt wird, sobald die VPN-Verbindung abbricht. Das ist wichtig, da sonst Ihre Daten in Gefahr sind.

Fazit

VPNs sind ein wertvolles Werkzeug für Unternehmen, die ihre Online-Sicherheit und Privatsphäre schützen, sicheren Remote-Zugriff ermöglichen und auf geografisch eingeschränkte Inhalte zugreifen möchten. Bei der Auswahl eines VPN-Dienstes für Ihr Unternehmen sollten Sie auf Faktoren wie Verschlüsselungsstärke, Serverabdeckung, Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit achten. Wählen Sie einen Anbieter, der eine strikte No-Logging-Richtlinie hat und Daten nicht an Dritte weitergibt.